Während der Corona-Pandemie ist die virtuelle Zusammenarbeit für viele Unternehmen in den Fokus gerückt. Die Mitarbeiter wurden für das Arbeiten im Homeoffice ausgestattet und plötzlich finden die Meetings und Kundengespräche ausschließlich online statt. Über die notwendigen Tools, die Vor- und Nachteile sowie hilfreiche Gadgets in der virtuellen Arbeit, kann man bereits viel lesen. Auch in unserem Blog gibt es Beiträge zur Nutzung von Microsoft Teams und Whiteboard sowie das virtuelle Onboarding neuer Mitarbeiter.

Was jedoch etwas in den Hintergrund gerät ist die Frage, wie sich die Rolle der Unternehmensleitung und Führungskraft in den letzten und kommenden Jahren geändert hat bzw. noch ändern wird.

Ein Chef, der nach veralteten Maßstäben und starren Hierarchien führt, dürfte in der modernen, disruptiven Welt Schwierigkeiten bekommen, ein dynamisches und motiviertes Team aufzubauen, welches ihn bei seinen Visionen und Plänen unterstützt, mit allem was dazu gehört.

Die Digitalisierung fordert ein Umdenken auf Seiten der Unternehmensleitung – es braucht agile Führungsstrukturen.

Doch was genau macht eine gute Führungspersönlichkeit aus und welche Aufgaben stehen dahinter?


Übergeordnet sollte es ein Unternehmensziel geben, das den Mitarbeitern klar kommuniziert wird.

Welche digitale Entwicklung und Vision hat man gemeinsam als Ziel vor Augen? Darauf sollten alle Aktionen im Unternehmen ausgerichtet sein, von der technischen Ausstattung über das Produktangebot, bis hin zur Kommunikation intern und extern.

Die Mitarbeiter müssen mit auf die Reise genommen, individuell gefördert, motiviert und im besten Fall begeistert werden. Es muss Spaß machen, am gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Dabei sollte man den Mitarbeitern Vertrauen gegenüber bringen. Zudem ist es wichtig, immer ein offenes Ohr zu haben und bei Rückfragen der Mitarbeiter erreichbar zu sein und zeitnah auf Fragen zu reagieren.

Ein guter Vorgesetzter lebt eine konsequente und faire Arbeitsweise auf Augenhöhe vor, ist offen für neue Ideen und lässt den Mitarbeitern gewisse Entscheidungsfreiräume. Die Eigenverantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters gilt es zu stärken. Auch ein Scheitern sollte akzeptiert werden, denn daraus lernt man gemeinsam. Keiner ist perfekt!

Schon bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sollte darauf geachtet werden, ob die Person zur Ausrichtung des Unternehmens passt und das passende Mindset hat. Eine sehr traditionell denkende Person kann man nur bedingt begeistern für die digitale Entwicklung eines Unternehmens.

„Wir kennen unsere Kunden“ ist ein gern genutzter Satz von Unternehmensinhabern. Doch wer macht sich wirklich die Mühe und versetzt sich in die Lage des Kunden, nutzt Kundenumfrage-Tools, um die Kundenmeinung einzuholen oder analysiert die Berührungspunkte (Touchpoints) von potenziellen Kunden mit dem eigenen Produkt und richtet alle Sales- und Marketingaktivitäten darauf aus? Nach einer Auswertung aller Informationen, die sich heutzutage aus verschiedenen Quellen monitoren lassen, kann relativ genau gesagt werden, was der Kunde braucht und was er aktuell in unserem Unternehmen nicht bekommt. Vielleicht entstehen dabei neue Produktideen, die inhouse oder auch mit externen Partnern entwickelt oder optimiert werden können?

Um für eine digitale Zukunft gerüstet zu sein, sollten sich Führungskräfte fortlaufend mit neuen Technologien auseinandersetzen und ggf. auch mal auf ein neues Tool setzen. Dazu kann man sich auf vielerlei Wegen Erfahrungsberichte online besorgen. Manchmal lohnt es sich, über den Tellerrand hinauszuschauen und bisherige Prozesse und Abläufe in Frage zu stellen.


Gute Führungskräfte packen mit an, arbeiten sich in fremde Themen ein und sind offen für Neues. Denn auch ein aktives Einbringen in der täglichen Arbeit sollte von der Leitung vorgelebt werden.

Und zu guter Letzt darf man heute sein Wissen und spezielles Know How auch gerne teilen. Es hilft keinem, wenn Erfahrungen und Learnings in der Schublade verschwinden. Es gibt viele Wege, Erfahrungen auszutauschen, sei es im internen Team nach Projektabschluss, mit externen Partnern aus der gleichen Branche oder eine Veröffentlichung eines Beitrags im Unternehmens-Blog.


Ändern sich die Anforderungen an Führungskräfte in der virtuellen Zusammenarbeit?


Die Frage lässt sich schnell beantworten:
Wenn sich die Führungsriege bereits vor der Corona-Situation auf den schnellen Wandel mit disruptiver Entwicklung eingestellt hat, eine agile Führungsrolle vorlebt und bei seinen Mitarbeitern ein eigenverantwortliches Handeln zulässt und stärkt, ist es unerheblich, ob die Zusammenarbeit online oder in Präsenzmeetings stattfindet. 

Lief die Unternehmensführung also bereits vorher schon nach modernen Maßstäben, kommt man auch gut durch eine besondere Zeit wie der Corona-Pandemie. Ansonsten kann man jederzeit an den oben genannten Punkten arbeiten, um sich als Führungskraft Schritt für Schritt weiter zu entwickeln und sein Team mit auf die Reise nehmen.

FAZIT


Eine moderne und agile Führungspersönlichkeit hört zu, denkt zielorientiert mit, gibt Tipps, packt tatkräftig mit an und fungiert eher als Mentor anstatt als richtungsvorgebender Chef. Damit bringt er die Mitarbeiter zu Höchstleistungen und begeistert jeden Tag aufs Neue. Wichtig dabei ist die Waage zwischen Nähe und Distanz, das Gefühl, wenn es in einer Abteilung Probleme gibt und das offene Wort.

Es geht den Mitarbeitern heute nicht mehr nur um ein paar Euro mehr in der Tasche, sondern um Wertschätzung, Anerkennung und eine gewisse Freiheit, die eigenen Stärken für das Unternehmen einsetzen zu können und dürfen.

Zufriedene Mitarbeiter sind bereit, viel Zeit und Engagement in ihren Job zu investieren, wenn das dann noch – in welcher Form auch immer – honoriert wird, steht einer guten Zusammenarbeit nicht viel im Weg.

Caroline Sammassimo

Erstellt von Caroline Sammassimo

Marketing bei der Comsol Unternehmenslösungen AG

"Man ist erst dann mit der Marketing-Automation auf der richtigen Spur, wenn es anfängt Spaß zu machen"

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