Ein gerne vernachlässigter Punkt in der Sicherheitsstrategie für Dynamics NAV/Business Central OnPremises ist das Thema Replikation. Neben der grundsätzlichen Sicherung der Datenbanken haben wir mittels Replikation (synchron oder asynchron) die Möglichkeit, Transaktionen auf einen zweiten SQL-Server zu synchronisieren und somit für etwas mehr Redundanz zu sorgen. 

 

Ein Blick auf die beiden Optionen


Dieses Replikat könnte sowohl als Ausfallsicherung automatisch einspringen, sobald die „Haupt-SQL-Instanz“ nicht mehr verfügbar ist. Oder alternativ beispielsweise als lesbares Replikat für Ihre Berichte dienen, und somit „Druck“ von Ihrer Produktiv-Datenbank nehmen. Da Microsoft hier ein wenig die Lizenz-technischen Daumenschrauben gelockert hat, lohnt sich durchaus ein Blick.

Neben dem klassischen Log-Shipping können wir mit der SQL-Standard-Version nämlich mittlerweile auch eine „echte“ Replikation einrichten, die sogenannten „Always On-Verfügbarkeitsgruppen“. 

Wir konzentrieren uns im Folgenden auf die beiden Replikations-Methoden, die in der Standardversion des SQL-Servers möglich sind.

Log-Shipping


Dies ist wohl die älteste und einfachste Möglichkeit, eine SQL-Datenbank auf einen weiteren Server zu spiegeln. Hierbei werden in einem regelmäßigen Turnus, beispielsweise im Fünf-Minuten-Takt, alle Änderungen der primären Instanz auf einer zweiten Instanz wiederhergestellt.

Da diese Transaktions-Protokolle auf Datei-Ebene von Server A nach Server B kopiert werden, ist es eine einfach zu wartende und dennoch stabile Möglichkeit der (leicht zeitversetzten) Replikation. Das Replikat der Datenbank kann sogar als lesbare (read-only) Datenbank genutzt werden.

Diese einzelnen „Transaktionsprotokolle“ wiederum können in Kombination mit einem gewöhnlichen Wartungsplan (z.B. Voll- und Diff. Backups) zum Neuaufbau einer Datenbank genutzt werden.
Obwohl die Methode schon ein wenig angestaubt wirken mag, ist das Log-Shipping bis heute eine sehr beliebte, einfach wartbare, schnell eingerichtete und stabile Möglichkeit zur Replikation.

Always On-Verfügbarkeitsgruppen


Seit einigen Jahren hat Microsoft diese Replikations-Methode auch für Standard SQL-Versionen verfügbar gemacht. Mit einer Standard-SQL-Lizenz lässt sich somit eine komplette, synchrone Datenbank-Spiegelung auf Basis Hyper-V-Clustering erstellen.

Dabei wird eine 100% Kopie der Datenbank auf der Zweitinstanz vorgehalten und kann bei Bedarf manuell oder automatisch aktiviert werden.

Der Vorteil gegenüber des Log-Shipping ist die Möglichkeit, eine echte synchrone Spiegelung aufbauen zu können. Der Nachteil ist jedoch der potenzielle Einfluss auf die Performance, da, je nach Konfiguration, bei jedem Vorgang stets auf die Bestätigung des Replikats gewartet wird.

Alternativ lässt sich dieser Abgleich jedoch auch asynchron ausführen. Im Vergleich zum Log-Shipping sind hier definitiv höhere technische Anforderung & Komplexität gegeben.

Wichtig: Die Lizenz-Abdeckung der jeweiligen Replikations-Methode muss im Einzelfall und abhängig vom Einsatz betrachtet werden!

 

Zum Thema SQL gibt es in unserem Blog mehrere Beiträge. Sie finden diese, indem Sie oben auf den orangefarbenen Tag "Technik" klicken oder über das Suchfeld im Blog unter SQL.

Durch ein Blog-Abo werden Sie automatisch per E-Mail mit den Beiträgen versorgt - einfach registrieren.

 

Jens Fritzsche

Erstellt von Jens Fritzsche

Technischer Berater und Entwickler bei der Comsol Unternehmenslösungen AG

AdobeStock_157277512
 

Bleiben Sie informiert

Jetzt Blog abonnieren

abonnieren